Projektschritt 2

Hochwasserschutz Jenbach

Die Region Jenbach war im Juni 2019 massiv von Hochwasser betroffen. Um das Siedlungs- und Industriegebiet nachhaltig zu schützen, investieren wir rund 20 Mio. Euro in Dämme, Retentionsräume und ein wichtiges Pumpsperrwerk. Als Zeitraum für die Umsetzung sind die Jahre 2022 bis 2025 vorgesehen.

Im Zentrum aller Schutzmaßnahmen stehen der Siedlungsraum und die dort ansässigen Großbetriebe Innio-Jenbacher, BinderHolz sowie das TIWAG-Kraftwerk (Foto: iStockphoto).

Neue Dämme und Mauern werden Jenbach vor Überflutungen schützen. Wohin mit den abgewehrten Wassermassen?

Der Schutz der Siedlungsgebiete vor Überschwemmungen verschärft automatisch die Situation außerhalb der Dämme. Die zusätzlichen Wassermassen dürfen nicht einfach flussabwärts weitergereicht werden. Jenbach verfügt jedoch über das Potential, sie auf dem eigenen Gebiet vorübergehend zu speichern, bis sich die Lage entspannt. Darum können die Schutzmaßnahmen in Jenbach als eigenes, für sich genehmigungsfähiges Teilprojekt vorgezogen werden.

Als Retentionsraum sind die Felder westlich der Gemeinde vorgesehen. Das Hochwasser soll über den Unterwasserkanal des Achenseekraftwerks kontrolliert in diese natürliche Überflutungsfläche abfließen. Zu diesem Zweck wird eine Überströmstrecke am rechten, westlichen Ufer des Kanals errichtet. Derzeit laufen die Gespräche des Wasserverbands mit den elf Grundeigentümern des Retentionsraums.

Datenquelle Geländemodell: Land Tirol – data.tirol.gv.at

Sicherheit für die rot-gelbe Zone am westlichen Rand der Gemeinde

Ein Hochwasserschutzdamm am östlichen Ufer des Kanals schützt die angrenzenden Siedlungs- und Gewerbeflächen, die heute in einer rot-gelben Zone liegen. Zwei Bauwerke sollen verhindern, dass das Hochwasser über den Tratzberger Gießenbach in das Gemeindegebiet eindringt: eine hangseitige Absperrung gegen den Retentionsraum und ein Pumpsperrwerk an der Einmündung des Gießen in den Inn.

Der Auhof, ein mitten in der Überflutungsfläche gelegener Bauernhof, wird an den hangseitigen Rand des Retentionsraums verlegt, sodass die Bewohner im Hochwasserfall rasch geborgen werden können. Ein Rückhaltedamm auf der ehemaligen ÖBB-Trasse schützt die Verkehrsinfrastrukur am Innufer vor den geparkten Wassermasssen des Retentionsraums.